Halt am Geburtshaus von Volkmar Gabert in Dreihunken/Drahůnky bei Teplitz/Teplice – dabei haben wir mit einer Nelke an Volkmar Gabert gedacht
Zum Gedenken an Volkmar Gabert
Der zweite Tag unserer Studienfahrt führte uns auf den Spuren Volkmar Gaberts nach Teplice. Dem ökologischen Ansinnen der Studienfahrt entsprechend, fuhr die Gruppe mit der Bahn die Elbe entlang von Prag nach Teplice und von dort mit Gruppen-Taxis (der bestellte Bus vor Ort hatte leider in letzter Minute abgesagt) zu den einzelnen Stationen weiter. Der erste Halt unserer Rundfahrt in der Großgemeinde Teplice war Dreihunken/Drahůnky, wo die Seliger-Gemeinde-Gruppe den ehemaligen Bundesvorsitzenden der Seliger-Gemeinde und einen der bedeutendsten SPD-Politiker in Bayern, Volkmar Gabert (1923-2003), an dessen Geburtshaus würdigte.
Drahynky ist der ursprüngliche tschechische Name des Dorfes (der deutsche Name Dreihunken entstand erst im 17. Jahrhundert), in dem am 11. März 1923 Volkmar Gabert geboren wurde. Martin Rak, wie Gaberts Vater, Lehrer in Drahynky begrüßte die Gruppe und den Heimatkreisbetreuer Teplitz-Schönau und 1. Vorsitzenden des Teplitz-Schönauer Freundeskreises e.V., Erhard Spacek aus Pirna, der sich der Gruppe für diesen Tag angeschlossen hatte.
Gaberts Heimat wurde wirtschaftlich von der Kohle-, Eisen- und Glasindustrie dominiert. Der Kohlebergbau hat den Schienenbau notwendig gemacht und die Entwicklung der Glas- und Keramikindustrie fortgesetzt. Drahůnky /Dreihunken waren bis 1877 Teil der Gemeinde Dubí/Eichwald. Es war immer ein landwirtschaftliches Dorf, in dem Gemüse und Früchte für den Markt in Teplice/Teplitz angebaut wurden. Die bedeutende Entwicklung der Gemeinde erfolgte um die Wende des 20. Jahrhunderts, als sich hier Arbeiter der nahegelegenen Fabriken und Bergwerken niederließen. So stieg in Drahůnky/Dreihunken die Bevölkerung von 681 Menschen im Jahr 1890 auf 1.121 Menschen im Jahr 1900 an. 1930 lebten hier 1172 Menschen, 1939 waren es noch 947 und heute sind es noch ca. 330, wusste Martin Rak zu berichten.
2016 war im Beisein von Landtagsvizepräsidentin Inge Aures und Peter Wesselowsky von der Seliger-Gemeinde von Bürgermeister Petr Pipal (Drahůnky /Dreihunken) eine Gedenktafel für Volkmar Gabert an dessen Geburtshaus enthüllt worden, ein immer wieder gerne aufgesuchter Erinnerungsort.