Familienforschung
Aus der Forschung zur Geschichte der sudetendeutschen Sozialdemokratie
Ihre Familie stammt aus dem so genannten Sudetenland in der früheren Tschechoslowakei? Ihre Vorfahren engagierten sich in der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei? Sie waren Arbeitersportler? Sie kämpften in den sudetendeutschen Gewerkschaften für eine gerechte Arbeitswelt? Nach der Vertreibung schlossen sie sich der Seliger-Gemeinde an?
Sie möchten mehr dazu erfahren, wie sich Ihre Vorfahren für Frieden und Freiheit einsetzten? Sie möchten mehr über die Organisationen erfahren, in denen sie Mitglied waren? Sie interessieren sich für die Geschichte der sudetendeutschen Sozialdemokratie?
Wir sind Ihnen hierbei gerne behilflich, denn die Geschichte Ihrer Familie ist für uns ein weiteres wichtiges Puzzlestück in der Geschichte der sudetendeutschen Sozialdemokratie.
Schreiben Sie uns und wir informieren Sie über alle Möglichkeiten zur Erforschung Ihrer Familiengeschichte.
Meine Großmutter Anna Hois ist 1901 geboren und stammt aus Wallern im Böhmerwald.
Sie hat sich bald in der Sozialdemokratie engagiert, ihr Sohn Erich (mein Vater) und ich tun das heute noch.
Vor kurzem bin ich im Internet auf die Seliger-Gemeinde gestoßen. Und ich kann sagen: Volltreffer!
In kürzester Zeit und auf freundliche, kompetente und seriöse Art erhielt ich prompt erste Informationen
aus der Seliger-Datenbank. Bitte weiter so, ich freue mich auf die Zusammenarbeit, über Zeiten und Grenzen
hinweg. Danke!
Andreas Prandstötter, Pregarten, Oberösterreich
Je älter ich werde, desto mehr habe ich den Eindruck, dass ich viel zu wenig über meine böhmischen/sudetendeutschen Ahnen weiß.
Wenigstens einige Lücken möchte ich füllen. Wüsste gerne, was das für eine Bewegung war, der sich meine Großeltern Anna und
August Lindner angeschlossen hatten, welche Ideale sie auch im Alltag lebten und wofür sie zu kämpfen und zu großen Opfern bereit
waren. Die Seliger waren in den letzten Lebensjahren meines Vaters wie schon seines Vaters und seiner Mutter von großer Bedeutung.
Es war also eine Frage der Zeit, wann auch ich dazukomme.
Susanne Achenbach, Bremen
Vor zwei Jahren fragt mich mein Bruder: „Sag mal, haben sich unsere Eltern nicht bei einem Jugendtreffen in Eger getroffen?
So etwa 1929?“ Ich recherchierte im Internet und finde schließlich auf der Homepage der Seliger-Gemeinde
einen Bericht über den „Reichsarbeitertag 1929 in Karlsbad“. Richtig! Davon haben unsere Eltern oft begeistert erzählt.
In diesem Bericht wird auch ein historischer Film über den Reichsarbeitertag erwähnt. Ich frage bei der Seliger Gemeinde
an, ob ich vielleicht eine DVD des Films haben könnte. Zu meiner Überraschung antwortet mir ein
Dr. Oellermann aus Prag. So kann ich mir schon nach wenigen Tagen den Film über den Reichsarbeitertag 1929 downloaden.
Der Film ist ein unglaubliches Zeitdokument für die Geschichte der sudetendeutschen Arbeiterbewegung. Er zeigt aber auch
viel vom Leben in der Tschechoslowakei der 20ger Jahren – von den Arbeitern wie den internationalen Kurgästen
im noblen Karlsbad. Besonders fallen mir die vielen fröhlichen jungen Menschen bei diesem Fest auf.
Ich kann mir deshalb gut vorstellen, wie leicht es für meine Eltern war, zueinander zu finden.
Helmut Grohmann, Augsburg
Beim Frühjahrsseminar 2022 der Seliger-Gemeinde in Bad Alexandersbad präsentierte Wolfgang Spielvogel seinen Dokumentarfilm
„Manchmal ist es schön, mit diesen Menschen zu sprechen - Deutsch-tschechische Geschichten jenseits von schwarz und weiß”.
In dem Film wird auch die Geschichte von Edgar Menzel angesprochen, der 2015 die Geschichte seines Vaters Josef Menzel den
jetzigen Bewohnern nahegebracht hatte. Josef Menzel wird hier als DSAP-Mitglied genannt. So gingen wir auf die Suche nach
Josef Menzel – und wurden fündig.
Eine Flüchtlingsgeschichte aus dem Sudetenland - Demokratie versus Nationalsozialismus in der Tschechoslowakei
Das Mykura-Familienarchiv teilt die Geschichte der Familie Mykura, die politische Flüchtlinge in der 1. Tschechoslowakischen
Republik waren und später im Vereinigten Königreich lebte. Dargestellt sind Jahrzehnte aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts
für die Familie Mykura. Präsentiert werden Bilder und Dokumente aus dem Mykura-Familienarchiv, die ihre Geschichte
illustrieren - vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Tschechoslowakei und im Vereinigten Königreich.
Rosamund Mykura
Es ist schade, insbesondere für mich als Nachfahre, dass Verfolgung, Krieg und Vertreibung die Quellenlage erschweren.
Grade während des Umschwunges nach dem 1. WK, dem erstarken des Nationalismus, Besatzung- und Nachkriegszeit stelle
ich mir die Arbeit der Sozialdemokraten sehr herausfordert vor. Gleich bei meiner ersten Kontaktaufnahme wurde ich freundlich & herzlichst begrüßt.
Antworten erfolgten schnell und mit vielen großen Hilfen. Wenn man Fragen hat rund um die Sozialdemokratie sowie die seliger Gemeinde ist man hier am Ziel der Antworten.“
Aaron Hiemer
Josef Ullrich erinnert in seinem Büchlein „Bei uns war´s anders“ an das Kriegsende im Sudetenland, die Flucht und Integration in Frankfurt am Main.
„In meiner Familie gab es keine Nazis. Widerstand wurde geleistet, wo er möglich war. Auch unsere Ausreise respektive Vertreibung aus der damaligen
Tschechoslowakei verlief anders als bei den meisten Sudetendeutschen. Uns blieb der Transport in Viehwaggons mit 40 Kilo Handgepäck und die
Massenunterkünfte in Flüchtlingslagern, wie es viele erleben mussten, erspart“.
„Es handelt sich hier echt um Erinnerungen, wie sie mir halt so eingefallen sind. Sie sind auch nicht streng chronologisch geordnet,
dazu reicht mein Gedächtnis nicht mehr aus. Aber ich möchte für meine lieben Kinder, Enkel und vielleicht später auch für meine Urenkel
erzählen, wie wir in unserer Zeit lebten, was ich so erlebte und auch etwas über unsere Vorfahren mitteilen.“ (Vorbemerkungen von Dr. Josef
Wichitill zu seinem Lebensbericht)
Emil Karl Berndt und Guido Knina -
„Das Erzählen von Geschichten ist der wirkungsvollste und nachhaltigste Weg, die Geschichte unserer Familie von einer
Generation zur nächsten weiterzugeben. Familiengeschichten zu kennen ist jedoch eine Sache, sie nachzuerzählen
und in einen historischen Zeitrahmen einzupassen eine andere“.
Annette Gendler
Seiner Familie ist Reinhold als charismatischer Mensch in Erinnerung, der Humor hatte und gerne Fasching gefeiert hat.
Jede Verklärung der Vergangenheit war ihm fremd, Glorifizierung oder Bevorzugung waren ihm zuwider. Wir glauben,
dass es dennoch in seinem Sinne wäre heute seine Geschichte herauszustellen und weiterzuerzählen. Wir hoffen, damit
seine sozialdemokratischen Werte, die unsere Familie seit 4 Generationen im Kern prägen, zu vermitteln. Danke, Seliger-
Gemeinde, für die ausführliche und kompetente Hilfe bei der Recherche seines Lebensweges und die differenzierte Aufbereitung!
Franziska (Urenkelin) und Beate (Enkelin)
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