Stießen auf das gelungene Buch-Projekt an: v.l. Patrik Eichler (MdA), Thomas Oellerman (FES), Tomáš Tichák (Verlag Burian und Tichák), Harry Hofbauer, Matthias Dornhuber (BayernSPD), Robert und Peter Hofbauer.
Josef Hofbauers Antikriegsroman „Marsch ins Chaos“
1933 von den Nazis verbrannt – 2024 ins Tschechische übersetzt
Am 22. August 2024 wurde die tschechische Übersetzung des Antikriegsromans „Marsch ins Chaos“ von Josef Hofbauer bei einer gemeinsamen Abendveranstaltung der Demokratischen Masaryk-Akademie, dem Magazin Listy und der Prager Friedrich-Ebert-Stiftung der Öffentlichkeit präsentiert. Bei der Buch-Taufe im Hybernská Campus, dem Zentrum für Kultur, Innovation, Kunst, Wissenschaft und Bildung im Herzen Prags waren neben den drei Enkeln von Josef Hofbauer auch die Teilnehmer der Studienfahrt 2024 der Seliger-Gemeinde dabei.
In kurzen Grußworten zeigten sich die Projektverantwortlichen der Demokratischen Masaryk-Akademie, dem Magazin Listy und der Prager Friedrich-Ebert-Stiftung erfreut, dass es gelungen ist, dieses so wichtige Buch erstmals in tschechischer Sprache herauszubringen. Thomas Oellermann stellte den geschichtlichen Kontext her: Der aus Hofbauers Kriegstagebuch basierende Roman Der Marsch ins Chaos (1930) gilt als sein bedeutendstes Werk. Dessen realistische Darstellung des Krieges an der österreichisch-italienischen Front trat zeitgenössischen Tendenzen zur Mythisierung des Fronterlebnisses im Ersten Weltkrieg entgegen. Ähnlich wie in Remarques Klassiker „Im Westen nichts Neues“ beeindruckt Hofbauers realistische Darstellung des Krieges an der österreichisch-italienischen Front. Damit zog er sich den Hass der Nationalsozialisten zu.“
Harry Hofbauer sprach für sich und seine beiden Brüder ein Grußwort. Er bedankte sich für die Initiative und die Arbeit zu dieser Übersetzung und freute sich, dass der Nachlass seines Großvaters, der dem Museum in Ústi nad Labem /Aussig überlassen wurde, immer wieder für neue Publikationen genutzt werde. Besonders freue ihn, dass die Werke seines Großvaters nun vermehrt auch in tschechischer Sprache aufgelegt würden und somit der interessierten tschechischen Leserschaft zur Verfügung stünde. Die Ausgabe enthält erstmals auch das transscribierte Original-Tagebuch.
Im Nachgang der Veranstaltung überreichte Thomas Oellermann bei der Gedenkfeier für Leopold Pölzl in Ústi nad Labem /Aussig am Sonntag ein Original-Plakat zum Hofbauerbuch „Marsch ins Chaos“ an Tomáš Okurka, den stellvertretenden Direktor des Trägervereins Collegium Bohemicum und Kurator der Ausstellung „Unsere Deutschen“.
Vor 110 Jahren begann der Erste Weltkrieg, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Dies bot im Anschluss den Anlass, um im Rahmen einer gemeinsamen Abendveranstaltung mit der Demokratischen Masaryk-Akademie, dem Magazin Listy und der Prager Friedrich-Ebert-Stiftung zu diskutieren, wie vor diesem historischen Ereignis gegenwärtige Antworten auf die kriegerischen Konflikte unserer Zeit aussehen können. (Zum Bericht!)
Weitere Informationen zum Hofbauer Buch „Marsch ins Chaos“