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Im Zentrum 2021 - Jeseník/Freiwaldau

Veröffentlicht am 02.07.2021 in

Brunnen vor dem Rathaus in Jeseník/Freiwaldau

 

Jeseník/Freiwaldau – und fast Zuhause

Christoph Krumpholz nutzt die freie Zeit vor Eröffnung des Festivals „Im Zentrum/ V centru“ um seine eigenen „Träume und Räume, Orte und Wege“ (Motto des Festivals 2021) zu erleben. Sowohl seine Großmutter als auch sein Großvater väterlicherseits sind aus Mikulovice/Niklasdorf, einer Ortschaft etwa 10km nördlich von Freiwaldau. 

„Die Frage, wo die Region Altvatergebirge/Jeseníky liegt, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Die Region ist und war ein Grenzgebiet, zwischen Tschehien und Polen, zwischen Österreich und Preußen, zwischen Mähren und Schlesien. Auch ethnisch ist das Gebiet gemischt — hier lebten und leben Deutsche, Polen, Tschechen, Schlesier, Mährer, Griechen, Roma...“, zitiert Christoph Krumpolz aus der Festival-Einladung auf die Frage nach der Heimat seiner Vorfahren.

Das Altvatergebirge gehört zur Gebirgskette der Sudeten und liegt im Nordosten der Tschechischen   Republik an der Grenze zu Polen. Auf Tschechisch heißt das Gebirge Hrubý Jeseník, also Hohes Gesenke, und bildet gemeinsam mit dem Niederen Gesenke — Nízký Jeseník — die Jesenky. Der höchste Berg des Gebirges ist mit 1.491m der Altvater (tschechisch Pradĕd).

Die Sudeten wiederum waren namensgebend für die Sudetendeutschen, also die deutschsprachige   Minderheit in der Tschechoslowakei, wobei sich ihr Siedlungsgebiet (genannt Sudetenland) nicht auf die Sudeten beschränkt. Nach dem Münchner Abkommen 1938 wurden diese Gebiete dem Deutschen Reich angegliedert. Ein kleiner Teil von Mährisch-Schlesien ging auch an Polen, jedoch nur bis zur Besetzung Polens durch das Deutsche Reich 1939. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Gebiet wieder zur Tschechoslowakei und die polnisch-tschechische Grenze wurde wiederhergestellt. Die deutsche Bevölkerung wurde bis auf wenige Ausnahmen aufgrund der Beneš-Dekrete aus der Tschechoslowakei vertrieben.

Mit der Enteignung und Vertreibung der sudetendeutschen Bevölkerung und dem nahezu kompletten Austausch der Bevölkerung durch die Neuansiedlung von Menschen unterschiedlicher Herkunft ging ein großer Teil der kulturellen Identität und auch des Wissens in der Region über diese historisch gewachsene Identität verloren. Noch heute zeugen davon leerstehende Häuser, verlassene oder verschwundene Dörfer und die konsequente Umbenennung von Orten, Bergen, Bächen etc. mit tschechischen  Namen,  oder das in Gedächtniseinrichtungen  vor Ort beobachtbare Aussparen oder rein beiläufige Streifen der Geschichte von 1938—1946.

Umso mehr freut es Christoph Krumpholz, dass, ausgehend von einst blühenden, historischen aber heute vergessenen oder bedeutungslos erscheinenden Ortschaften, Künstler, Schriftsteller und  Musiker aus Deutschland und Tschechien gemeinsam mit Zeitzeugen und ihren interdisziplinären Projektpartnern die tschechische  Region um Jeseník/Freiwaldau mit ihren Ideen beleuchten.

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