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Ausstellung "Böhmen liegt nicht am Meer" - Bad Arolsen

Veröffentlicht am 04.10.2023 in Allgemein

Freuten sich über eine gelungene Ausstellungseröffnung: v.l. SPD-Ortsvorsitzende Anna-Hedwig Konn-Vetterlein, SPD-Stadtverbandsvorsitzender Stefan Fütterer, SPD-Stadtrat und stellvertretender Vorsitzender des Historicum 20 Udo Jost, Seliger-Gemeinde- Bundesvorstandsmitglied Markus Harzer,  Kreisobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Kassel Reinhard Weinert und Seliger-Gemeinde-Bundesgeschäftsführer Rainer Pasta

 

Kleinste Steinchen ergeben ein großes Mosaik

Seliger-Gemeinde-Ausstellung „Böhmen liegt nicht am Meer“ ist im „Historicum 20 – Forum Zeitgeschichte“ in Bad Arolsen zu sehen

Am gestrigen Tag der Deutschen Einheit hatten die Seliger-Gemeinde und die SPD in Bad Arolsen einen gemeinsamen Termin. Im „Historicum 20 -Forum Zeitgeschichte“ wurde die Ausstellung „Böhmen liegt nicht am Meer - Engagiere auch Du Dich für Freiheit und Demokratie“ im Beisein zahlreicher Gäste eröffnet. Im Foyer, dem großen Raum im Erdgeschoss, dem Flur sowie in der Zelle im Erdgeschoss sind die 26 Rollups der Ausstellung zu sehen, ein deutsch-tschechisches Begleitheft steht zur Verfügung. Die Ausstellung ist vom 3. bis 12. Oktober im Historicum 20 - Dr.-Georg-Groscurth-Straße 1, 34454 Bad Arolsen zu sehen.

Eingangs stellte SPD-Stadtrat und stellvertretender Vorsitzender des Historicum 20, Udo Jost, die Örtlichkeit kurz vor. Das Museum „Historicum 20“ wurde im Januar 2012 als Dokumentationszentrum für die jüngere Geschichte der Residenz- und Garnisonsstadt Arolsen (1867 bis 1994) eröffnet. Es befindet sich in einem 1904 bis 1908 errichteten Gebäude am Eingang der ehemaligen Kaserne. Nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen wurde in den historischen Räumen, die sich überwiegend in dem Arresttrakt mit engen Zellen befinden, eine moderne Präsentation eingerichtet.

Historicum 20 - Forum Zeitgeschichte

Die Geschichte und Aufgabe des Internationalen Suchdienstes in der Kleinstadt Arolsen sei hier ebenso Thema wie das NS-Regime. Der Arzt und spätere Widerstandskämpfer Georg Groscurth (1904–1944) sowie die Schriftstellerin Christine Brückner (1921–1996) wurden verknüpft mit der Zeit des Nationalsozialismus, als Arolsen Standort eines SS-Oberabschnitts und eines KZ-Außenlagers wurde. „Das „Historicum 20“ ist ein lebendiger Ort für Erinnerungs- und aktive Vermittlungsarbeit, an dem auch Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen stattfinden. Darüber hinaus wurde ein Jugendforum gegründet, das Schülerinnen und Schülern ermöglicht, eigene Ausarbeitungen und Präsentationen zu zeitgeschichtlichen Themen öffentlich vorzustellen“, schloss Udo Jost seine Ausführungen.

„Für die Ausstellung der Seliger-Gemeinde zu den Lebenswegen Sudetendeutscher Sozialdemokraten, bei denen ebenfalls der Kampf um die Demokratie, Widerstand, Verfolgung, Flucht und Exil eine wichtige Rolle spielten, kann es keinen besseren Ausstellungsort geben“, so Markus Harzer, Bundesvorstandsmitglied der Seliger-Gemeinde aus Hessen, der sich bei der örtlichen SPD und dem Historicum für die Unterstützung bedankte.

Die Geschichte der Menschen schreiben

Rainer Pasta, Bundesgeschäftsführer der Seliger-Gemeinde, führte anschließend in die Ausstellung ein und erklärte anhand eines Beispiels den Aufbau der Ausstellung sowie die digitale Erweiterung, die über einen QR-Code auf jeder Tafel über eine hinterlegte Homepage, abgerufen werden kann. Pasta berichtete, was dazu führte, gerade Bad Arolsen als Standort der Ausstellung zu wählen. „Als eine ihrer Kernaufgaben versteht die Seliger-Gemeinde, die Erinnerung an den Kampf der sudetendeutschen Sozialdemokratie gegen den Nationalsozialismus zu stärken. Zu diesem Zweck führt sie Vortragsveranstaltungen durch, unternimmt thematische Exkursionen, veröffentlicht Schriften und sammelt Informationen zur Geschichte der sudetendeutschen Arbeiterbewegung“, so der Bundesgeschäftsführer der Seliger-Gemeinde.

Es sei eine der größten Aufgaben in der historischen Arbeit der Seliger-Gemeinde, möglichst viele sudetendeutsche Sozialdemokraten biografisch zu erfassen. Zum Führungspersonal von Partei und Gewerkschaften gebe es bereits solide Kenntnisse, so Pasta. Umso weniger sei aber zu den vielen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bekannt, die emigrierten, die in Konzentrationslager verschleppt wurden, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden oder die nach dem Krieg und der Vertreibung die Aufbauarbeit in der Bundesrepublik leisteten.

Umso wichtiger sei es, dass Archive große Datenbanken haben, in denen sich Informationen finden lassen. Noch wichtiger sei es aber, diese Datenbanken untereinander zu vernetzen, so Pasta. „Denn so kann es gelingen, aus kleinsten Steinchen ein großes Mosaik zu legen. Das sind wir den Opfern der Nationalsozialisten schuldig und das sehen wir als eine unserer vordringlichsten Aufgaben.“

Bad Arolsen und die Familie Spitz

Abschließend erinnerte Rainer Pasta an die Geschichte der Familie Spitz aus Eger. Familie Spitz wurde von den Nationalsozialisten nicht nur aufgrund ihrer jüdischen Herkunft verfolgt, sondern auch aufgrund ihrer sozialdemokratischen Überzeugung. Nur der Sohn Erich überlebte den Holocaust. Das Schicksal seiner Schwester Gretl ist ungeklärt und wird vielleicht auch trotz größter Anstrengungen nicht gänzlich zu klären sein. Nur mit Hilfe der Arolsen Archives konnte die weitere Geschichte von Erich Spitz geklärt werden: er hat in Israel geheiratet und sogar seine letzte Adresse in Prag konnte ermittelt werden: U smaltovny 14 im Stadtteil Holešovice.

!! Die Ausstellung ist vom 3. bis 12. Oktober im Historicum 20 - Dr.-Georg-Groscurth-Straße 1, 34454 Bad Arolsen zu sehen. Besichtigungen nach Vereinbarung - Eintritt frei

(Tel: 05691 625734 – eMail: info@museum-bad-arolsen.de) !!

Die Spurensuche zur Familie Spitz finden Sie hier!

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