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Heute vor 95. Jahren: 6. Parteitag der DSAP in Teplitz-Schönau vom 6.-9. Mai 1927

Veröffentlicht am 06.05.2022 in Allgemein

Jaksch fordert Zusammenarbeit der mitteleuropäischen sozialistischen Parteien

Dr. Ludwig Czech erklärte in seiner Eröffnungsansprache: „Zum zweiten Mal tritt der Parteitag in Teplitz zusammen, an der Geburtsstätte der Partei, die wir nach dem Zusammenbruche Österreichs und der dadurch notwendig gewordenen organisatorischen Verselbständigung der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in diesem Staate konstituiert haben. Hier haben wir die Fundamente der Partei gelegt, hier haben wir ihr die neue Verfassung gegeben, hier das Bekenntnis zum alten Programm unserer Partei, zu den Lehren von Karl Marx, neuerlich und feierlich verkündet und neuerlich versprochen, dass wir es in Gemeinschaft mit den Arbeitern aller Nationen dieses Landes verwirklichen wollen….…. Und so wird Teplitz, das auch schon bis dahin alter sozialdemokratischer Kampfboden gewesen ist, für uns zum historischen Boden unserer Bewegung“.

Ludwig Czech und die DSAP verzehrten sich in der Opposition, die kein Echo fand, keinen Bundesgenossen hatte und nicht zum natürlichen Ziel einer jeden Opposition, nämlich zum Sturz der Regierung, führen konnte. Auch die Situation der deutschen Bevölkerung hatte sich nicht wesentlich geändert. Zwar hatte sich die wirtschaftliche Lage erheblich gebessert, doch war die Mehrzahl der Deutschen nicht der Meinung, dass die tschechoslowakische Regierung ihre Anliegen angemessen berücksichtigte.

Czech nutzte die Entspannung, die sich ab 1926 im Verhältnis zwischen der DSAP und der tschechoslowakischen Sozialdemokratie abzeichnete, zunächst dazu, Grundlagen für die künftige Zusammenarbeit zu legen. Ein gemeinsamer Kongress der sozialistischen Parteien in der ČSR, zu dessen Initiatoren er gehört hatte und der Anfang 1928 in Prag-Smíchov stattfand, war die Folge. Wenig später, nach der Parlamentswahl, in der die Sozialdemokraten wieder mehr Stimmen als die Kommunisten erringen konnten und mit 39 Abgeordneten zweitstärkste Partei nach den Agrariern wurden, machte die tschechische Sozialdemokratie der deutschen den Vorschlag, gemeinsam in eine aus mehreren Parteien bestehende Koalitionsregierung einzutreten. Dies wurde auf einem außerordentlichen Parteitag in Aussig (Ústí nad Labem) 1929 sehr kontrovers diskutiert.

Auch Wenzel Jaksch, der angesichts der Wirtschaftskrise den Volkstumsgedanken wieder in den Hintergrund stellte, unterstützte die wirtschafts- und sozialpolitische Zusammenarbeit mit den tschechischen Linksparteien. Jaksch setzte sich mit dem Gedanken der wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit zwischen den mitteleuropäischen Staaten auseinander. Schon auf dem Parteitag der DSAP in Teplitz-Schönau 1927 forderte er eine Plattform für die Zusammenarbeit der mitteleuropäischen sozialistischen Parteien. Jaksch kritisierte die protektionistische Politik, die damals die Agrarier betreiben wollten und plädierte für die Zusammenarbeit mit Ungarn, Österreich und Deutschland. Er sah u.a. in einem „Großdeutschen“ Wirtschaftsblock die Lösung der wirtschaftlichen Probleme. Leider hatte Jaksch mit seinen paneuropäischen Konzepten keinen Erfolg.

Das Protokoll des 6. Parteitages 1927 in Teplitz/Schönau ist nachzulesen unter:

https://www.digitalniknihovna.cz/kvkli/view/uuid:1a43e2bc-2ebe-401c-9ffd-ac343fd710e7?page=uuid:4f43485f-817e-11e5-aee1-001b21d0d3a4

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