Seliger Gemeinde

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„Geschichte darf sich nicht wiederholen“

Krieg in Europa. Dunkle Tage für die Welt.

Im Wissen um die schicksalshafte Geschichte der sudetendeutschen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten verurteilen wir aufs Schärfste den russischen Angriff auf die Ukraine, der einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht und auf die globale Friedensordnung darstellt.

Wir sind fest davon überzeugt, dass Konflikte zwischen Staaten im 21. Jahrhundert auf einem friedlichen Weg gelöst werden müssen.

Im Wissen um die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts rufen wir auf zu einer Politik des Friedens und des weiteren Dialogs. Wir fordern das sofortige Einstellen der Kriegshandlungen, um weitere Opfer zu verhindern.

Wir erklären unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, für die diese Politik der Aggression großes Leid darstellt und fordern eine schnelle und unbürokratische Hife für die ukrainische Bevölkerung, die nun vor Krieg und Zerstörung flieht. Zu dieser Solidarität gehört auch eine Aufnahmebereitschaft von Kriegsflüchtlingen durch die europäischen Länder.

Als Nachfolgeorganisation der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik und als Gesinnungsgemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokraten setzen wir uns seit 1951 für Freiheit und Demokratie in Europa ein. Wir tun dies eingedenk der schicksalhaften Geschichte unserer Gesinnungsgenossinnen und Genossen. Gestern wie heute werden Minderheiten instrumentalisiert, um Gebietsforderungen stellen zu können. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker wird mit Füßen getreten.

Sudetendeutsche Sozialdemokraten haben sich in der Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit gegen Nationalisten und Nationalsozialisten gestellt. Sie schworen der Republik die Treue und betrieben eine konstruktive Politik. Mit dem Aufstieg von Nationalsozialismus und Faschismus kam diese Politik unter Druck. Unter Druck Hitlers und seiner sudetendeutschen Vasallen wurden die Grenzgebiete der Tschechoslowakei an das Dritte Reich angeschlossen. Dies war für Hitler eine wichtige Etappe seines Eroberungsfeldzugs, der letztlich in den Zweiten Weltkrieg mündete mit unglaublichem Schrecken und schrecklichen Verbrechen. Für ihre Treue zu Demokratie und Freiheit wurden sudetendeutsche Sozialdemokraten verfolgt, inhaftiert und ermordet. Nur wenigen gelang die Flucht in die Emigration.

München, den 25. Februar 2022                                                                                                                                                                  Das Präsidium der Seliger-Gemeinde