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SPD-Vorsitzende Saskia Esken in Prag

Veröffentlicht am 05.06.2023 in Allgemein

Anlässlich des 90. Jahrestags der Gründung der SoPaDe hat Saskia Esken in Prag eine Festrede gehalten, um an die Jahre des Exils zu erinnern und über die Lehren aus der Zerstörung der ersten deutschen Demokratie zu sprechen. (Foto: Saskia Eskens fb-Seite)

 

Drei Tage in Tschechien -

auf den Spuren der gemeinsamen Geschichte tschechischer, deutscher und sudetendeutscher sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten.

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken war Ende letzter Woche zu ihrem ersten Besuch in Prag. Zum einen ging es dabei um die Erinnerung an den Exilvorstand der SPD, die SoPaDe, die 1933 in Prag ins Leben gerufen wurde. Zum anderen um den Kontakt zur Führung der ČSSD, also den tschechischen Sozialdemokraten. Die Seliger-Gemeinde war durch Jörg Nürnberger, MdB, Thomas Oellermann und Ulrich Miksch vertreten.

Im Mai 1933 waren Teile des SPD-Vorstands vor den Nazis nach Prag geflüchtet und gründeten die sozialdemokratischen Exil-Organisation SoPaDe vor 90 Jahren. „Nicht nur in Deutschland, auch in der Tschechoslowakei und im überwiegend deutschsprachigen Sudetenland ist aus einer starken Arbeiterbewegung heraus eine starke Sozialdemokratie entstanden. Erst vergangene Woche haben wir unser 160. Jubiläum gefeiert. Wir sind stolz darauf, in all den Jahren für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität und gegen die Feinde der Demokratie gekämpft zu haben – auch in den dunkelsten Stunden. Als die Nazis in den 1930er Jahren immer stärker wurden, 1933 die Macht ergriffen und die SPD verboten wurde, entschied der damalige Parteivorstand, mit dem Vorsitzenden Otto Wels und einigen Vorstandsmitgliedern nach Prag zu fliehen und dort aus dem Exil heraus weiterzuarbeiten.
 

Besonders gefreut haben Esken (2.v.re.) die Gespräche mit dem Vorsitzenden unserer tschechischen

Schwesterpartei ČSSD, Michael Šmarda (re.), und seiner Stellvertreterin Daniela Ostrá (2.v.li.)

sowie Patrik Eichler (li., Direktor der Demokratischen Masaryk-Akademie). (Foto: Saskia Eskens fb-Seite)

 

Die "SoPaDe", so der Name der SPD im Exil, sah neben der Unterstützung geflüchteter Sozialdemokrat*innen eine ihrer Aufgaben darin, Sozialdemokrat*innen in Deutschland und im Exil ebenso wie der internationalen Öffentlichkeit verlässliche Informationen über die Lage in Deutschland zur Verfügung zu stellen. Zudem war es wichtig, die Parteistrukturen so gut es ging lebendig zu halten und so für den Wiederaufbau der Demokratie bereit zu halten. Die SoPaDe hat dabei die tätige Mithilfe und Solidarität der tschechischen und der sudetendeutschen Sozialdemokratie erhalten, was uns bis heute mit großer Dankbarkeit erfüllt“, dazu Saskia Esken.

Esken betonte, dass der Kontakt gerade zwischen den verschieden sozialdemokratischen Parteien innerhalb Europas und – jetzt in dem Fall – auch in Tschechien sehr wichtig sei. Die Seliger-Gemeinde, zusammen mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Demokratischen Masaryk-Akademie haben in den vergangenen zwei Jahren bereits mit dem gemeinsamen Dialog auf Landesebene begonnen – nur logisch, dass er nun auch auf Bundesebene einsetzen soll.

„Es ist für uns als sozialdemokratische Parteienfamilie in Europa sehr wichtig, regelmäßig in Kontakt zu sein, uns auszutauschen über die aktuelle Situation, die historisch bedingt und auch regional vielleicht Unterschiede aufweisen mag, aber ebenso Parallelitäten. Wir sind alle geschockt vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und natürlich von den Folgen. Unsere Gesellschaften ächzen unter der Inflation, und die Unternehmen ächzen unter den Lieferkettenproblemen. Insofern die Wirtschaft in Schwierigkeiten, ins Trudeln gerät – und in Teilen steht in Deutschland ja eine sogenannte technische Rezession an –, haben wir durchaus gemeinsame Themen, die wir besprechen können und über die wir uns auch austauschen. Das ist ganz besonders wichtig“, so Saskia Esken.

Saskia Esken und Michael Šmarda vor der Gedenktafel an der ehemaligen

Zentrale der SoPaDe, im Gebäude Křižíkova 26 im Stadtteil Karlín.

Die Studienfahrt der Seliger-Gemeinde 2023 führte u.a. auch zu diesem Gedenkort. (Foto: Saskia Eskens fb-Seite)

 

Ein Glanzlicht, so Esken weiter, war ein historischer Stadtspaziergang, bei dem Stätten der SoPaDe, aber auch Orte des Prager Frühlings besucht wurden. „Ganz herzlichen Dank an die Friedrich-Ebert-Stiftung (und Thomas Oellermann) in Prag für die kundige Führung!“, schreibt Esken in fb. „Die gemeinsame Geschichte der tschechischen, der sudetendeutschen und der deutschen Sozialdemokratie gibt uns den Auftrag, auch künftig eng zusammenzuarbeiten und die deutsch-tschechische Freundschaft der Völker auszubauen“, so Eskens Resümee.

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