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Verleihung des Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreises 2023
Am 1. Juli 2023 im Bayrischen Landtag anlässlich des Empfangs der SPD-Landtagsfraktion für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler
Seit 55 Jahren wird traditionsgemäß der Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreis an eine Person verliehen in Würdigung der Verdienste um die Kultur und Wissenschaft der Vertriebenen und Flüchtlinge aus dem Vertreibungsgebiet der Sudetendeutschen für die Wahrung des Vermächtnisses der sudetendeutschen Arbeiterbewegung und die friedliche Neugestaltung Europas auf der Grundlage eines modernen Volksgruppenrechts.
Der diesjährige Wenzel-Jaksch-Preis wird auf Grund der aktuellen politischen Situation geteilt und an zwei Preisträger verliehen:
- Dr. Helmut Eikam, ehem. Bundesvorsitzender der Seliger-Gemeinde
- Ukrainische Freie Universität München
Die Laudatio auf Dr. Helmut Eikam, der zu der Generation gehört, die die Folgen des Zweiten Weltkrieges bewusst erlebt hat und die daraus die Konsequenz zog: nie wieder Krieg! - wird Monsignore Dieter Olbrich halten. Helmut Eikam begann Brücken zu bauen, nach West und Ost, zu anderen Menschen und Kulturen. Wichtig für die Seliger-Gemeinde sind aber die Brücken, die er zu seiner Heimat, zu seiner früheren Kindheit, dem Egerland schlug.
Im Jahr 2005 wurde Helmut Eikam zusammen mit Albrecht Schläger zum Bundesvorsitzenden der Seliger-Gemeinde gewählt. 14 Jahre lang bis zum Jahr 2019 arbeitete diese Doppelspitze erfolgreich und harmonisch zusammen. Von 2019 bis 2022 setzte er diese Arbeit, nachdem Albrecht Schläger seinen Vorsitz abgegeben hatte, mit Helene Päßler als Ko-Vorsitzende weiter erfolgreich fort. Bei zahlreichen Terminen repräsentierte er die Seliger-Gemeinde im In- und Ausland, u.a. auch beim jährlich stattfindenden Brünner Versöhnungsmarsch.
Für die Ukrainische Freie Universität München konnte Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher, MdL, gewonnen werden. Die Universität bietet heute zusätzliche Studienmöglichkeiten an für geflüchtete junge Menschen aus dem ukrainischen Kriegsgebiet und hybriden Unterricht für Studierende, die die Studienangeboten von der Ukraine aus wahrnehmen. Die Wissenschaftseinrichtung unterstützt den Integrationsprozess der Studierenden aus der Ukraine. Mit einem pädagogischen und psychologischen Programm wird Müttern und Kindern bei der Verarbeitung ihrer Fluchttraumata geholfen und ein Hilfszentrum wurde eröffnet, das Flüchtlingen rechtliche Informationen sowie psychologische, soziale und arbeitsrechtliche Beratung und Unterstützung bietet. Die Ukrainische Freie Universität mit Sitz in München ist ein Symbol der Freiheit, eine Institution, die seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wieder stärker im Bewusstsein ist.
Mit der Verleihung des Preises ist, auch durch die Preisträger*innen, auch diesmal eine Botschaft verbunden: Das Eintreten für Frieden und Freiheit, für Völkerverständigung sowie für Menschen- und Minderheitenrechte.