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Im Zentrum 2021 - Jeseník/Freiwaldau

Veröffentlicht am 10.07.2021 in

Das ehemalige Schulhaus in Kolnovice/Kohlsdorf

 

Ein Schritt in die richtige Richtung

 

die häuser am holunder tun dir leid

all ihre wunden möchtest du verbinden

nacht ist´s     in den höfen duften die linden

wie eine ratte nagt am putz die zeit

                                                                                     (Gedicht von Jan Skácel)

 

Anlässlich seines Besuches in Freiwaldau besuchte Christoph Krumpholz auch die Heimat seiner Familie: Kolnovice/Kohlsdorf bei Niklasdorf, 200m von der polnischen Grenze entfernt.

In der Ortschaft war sein Urgroßvater, Johann Krumpholz, Oberlehrer und sein Großvater mit seinen drei Geschwistern geboren worden. Auf dem Friedhof in Niklasdorf hatte das Familiengrab den Kommunismus überlebt, wurde aber Anfang der 90er Jahre, wie fast alle deutschen Gräber, entfernt.

 

So war die Reise nach Jeseník/Freiwaldau für Christoph Krumpolz mit vielerlei persönlichen Erfahrungen befrachtet. Nun, wieder zurück in Waldkraiburg, lässt er seine Eindrücke Revue passieren:

 

Mit dem Besuch in Jeseník/Freiwaldau wollte ich einen großen Schritt tun und es wurde nur ein kleiner. Aber mit Sicherheit war es ein Schritt in die richtige Richtung. Nicht einen Augenblick habe ich mich als Ausländer gefühlt. Ich habe mich im Gegenteil sehr heimisch gefühlt. Eine große Sorge war es mir, wie es sein würde, auf eine Veranstaltung zu gehen, ohne einen einzigen Menschen persönlich zu kennen.

 

Diese Sorge war aber absolut unbegründet, gerade auf den beiden Wanderungen hat man sich schnell kennengelernt. Ebenso auch schon beim Aufbau der Veranstaltung am Donnerstag, bei dem ich auch ein wenig mithelfen konnte. Ein großes Dankeschön an meinen Freund Roman Malý aus Brno/Brünn, der von Freitagabend bis Montagmorgen mit dabei war. Als „mein persönlicher Dolmetscher“, hat er mir sehr geholfen, wenn die Gespräche etwas komplizierter wurden. Ein großes Dankeschön in diesem Sinne an meine tschechischen Landsleute!

 

Das Festival, auch wenn es wegen CORONA nur in sehr abgespecktem Rahmen stattfinden konnte, hat mich sehr beeindruckt. Das Erwandern neuer Landmarken, der Einsatz modernster Drohnen und Geodäsietechnik waren ein Erlebnis. Beeindruckend hat mich bei der Ausstellung auf dem Festival „Im Zentrum“ neben den Ausstellungsobjekten vor allem die Soundinstallationen, so z.B. das ständige Geklapper von alten Maschinen, als würde in der verfallenen Fabrik immer noch gearbeitet. Dies ergab dann vor allem nachts zusammen mit dem beleuchteten alten Webstuhl eine ganz besondere, eigentümliche Atmosphäre. Am meisten hat mich natürlich das Schiffchen „Sisy“ und seine Geschichte fasziniert. Beim Festival 2022 soll, dann auch der Film gezeigt werden, wie die beiden Erbauer, die beiden Wahnsinnigen (pardon, natürlich Künstler) Wolfgang Aichner und Thomas Huber aus Niederbayern, das Schiff über die Alpen nach Venedig geschleppt haben.

 

Leider musste ich aber feststellen, dass unsere DSAP/Seliger-Gemeinde erschreckend unbekannt ist, sowohl bei den Tschechen, als auch bei den Deutschen. Wohl an die zwanzigmal musste ich erklären, wer wir sind... Vielleicht sollte man doch gelegentlich die ausgelaufenen Pfade verlassen und einmal neue Wege beschreiten. Die Teilnahme am Festival „Im Zentrum“ 2022 in Jeseník/Freiwaldau wäre ein solcher.

 

Ich freue mich auf jeden Fall auf nächstes Jahr und möchte unbedingt wieder dabei sein. Ich hoffe aber, dann nicht wieder der einzige Vertreter unserer Seliger-Gemeinde zu sein. Vielleicht gelingt es uns ja als komplette Nicht-Künstler auch aktiv an der Veranstaltung teilzunehmen. Ein paar Ideen schwirren mir schon im Kopf herum. Ich freue mich, falls sich jemand an einer entsprechenden Aktion beteiligen möchte. Einfach bei mir melden.

 

Vielen Dank für das Interesse an meinem Reisebericht und ich wünsche mir, dass ich die Heimat meiner Familie dem einen oder anderen näherbringen konnte. Vielleicht habe ich ja auch einen kleinen Funken entzündet, der bei dem einen oder anderen zu einer Flamme der Begeisterung wird. Die Region Jeseník ist es auf jeden Fall wert, einmal besucht zu werden.

 

Euer Christoph Krumpholz

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