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Deutsch-Tschechische Beziehungen

Veröffentlicht am 01.06.2022 in Allgemein

Besuch in der Bayerischen Repräsentanz in Prag: Büroleiter Hannes Lachmann (re.) mit Ulrich Miksch (Mitte), Peter Becher (2.v.li.) und Margit Wild, MdL (li.) - Text und Fotos: SPD-Landtagsfraktion, Ulrich Miksch

 

Brückenbauer in Prag und Usti nad Labem /Aussig

Ulrich Miksch begleitete die BayernSPD-Arbeitsgruppe „Europäische Partnerschaft, Vertriebene und Aussiedler, Erinnerungskultur“ bei ihrer erste Informationsreise in die Tschechische Republik

Unter dem Titel „Europäische Partnerschaft, Vertriebene und Aussiedler, Erinnerungskultur“ hat die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag im Herbst 2021 eine parlamentarische Arbeitsgruppe gegründet. Die erste Informationsfahrt in der vergangenen Woche hat die bayerischen Volksvertreter jetzt in die Tschechische Republik geführt. Mit dabei waren, neben dem vertriebenenpolitischen Sprecher Volkmar Halbleib, Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher und die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Margit Wild und Ruth Müller, die beiden parlamentarischen Beraterinnen für die Europa-, Kultur- und Vertriebenenpolitik, Vera Grötzinger-Kück und Claudia Weigl. Die Gruppe begleiteten der ehemalige Fraktionsvorsitzende Franz Maget als Vertreter des Vertriebenenbeirats der SPD-Landtagsfraktion, und Peter Becher vom Adalbert Stifter Verein sowie Ulrich Miksch. Der Weg der Reisegruppe führte zuerst nach Prag ins Sudetendeutsche Büro zu Peter Barton und zur Bayerischen Repräsentanz. Beim Abendessen auf der Letná-Höhe traf die Arbeitsgruppe auf Vladimír Špidla, dem ehemaligen Premierminister und EU-Kommissar Tschechiens, Zuzana Schreiberová, der Leiterin des Multikulturellen Zentrums Prag, Urban Überschär, dem Leiter der Vertretung der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Tschechischen Republik sowie Thomas Oellermann, dem wissenschaftlichen Mitarbeiter der FES Prag und Präsidiumsmitglied der Seliger-Gemeinde.

 

Gespräch mit Thomas Oellermann zum Ludwig Czech-Gedenken am 20. August

An diese Gespräche knüpfte am nächsten Tag auch Zusammenkunft mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, vertreten durch Urban Überschär und Thomas Oellermann, an. Treffpunkt war ein besonderer Ort: Dort wo die SPD nach ihrem Verbot in Nazideutschland ihren Exilvorstand von 1933 bis 1938 arbeitsfähig hielt und wo Willy Brandt am 14. Mai 1990 auch eine Gedenktafel am Gebäude eingeweiht hatte. Die SPD-Gruppe ließ sich über aktuelle Aktivitäten der FES Prag informieren, darunter die Fahrt im August zum Gedenken des 80. Todestages von Ludwig Czech in Theresienstadt. Der gebürtige Brünner starb nach seiner Deportation ins KZ Theresienstadt an den Folgen der Haftbedingungen und erst 1993 besann sich die Tschechische Republik ihres vormaligen Ministers und brachte in einem Festakt gemeinsam mit der Seliger-Gemeinde eine Gedenktafel an. Damals sprach der tschechische Präsident Václav Havel.

Im Großen Speisesaal empfing der deutsche Botschafter Andreas Künne am Nachmittag die Delegation im Palais Lobkowicz. Dass der Ukrainekrieg nunmehr fast alles überschattet, war aus dem Munde des Botschafters zu hören. Bemerkenswert dabei eine Zahl: Ein privater Spendenaufruf für Waffenlieferungen in die Ukraine erbrachte in den ersten Wochen des Krieges in der Tschechischen Republik über 30 Millionen Euro, neben all der humanitären Hilfe und der Aufnahme von über 300000 Ukrainern im Lande, deren bemerkenswerte schnelle bürokratische Abwicklung den Botschafter beeindruckte. In den Räumen der Botschaft fand dann noch ein Pressegespräch mit dem Journalisten Robert Schuster der angesehenen „Lidové noviny“ statt. Im Anschluss fand dann noch ein Gedankenaustausch mit dem stellvertretenden ČSSD-Vorsitzenden für Außenbeziehungen und ehemaligem Außenminister Tomáš Petříček, der ehemaligen Ministerin für Arbeit und Soziales Michaela Marksová Tominová und Vladimír Špidla statt, wobei es um die Neuorientierung der bei den letzten Parlamentswahlen aus dem Abgeordnetenhaus gefallenen tschechischen Sozialdemokraten ging.

 

Besuch der Ausstellung „Unsere Deutschen“ in Usti nad Labem /Aussig

Den Abschluss der Informationsreise bildete der Besuch der Ausstellung „Unsere Deutschen“ in Usti nad Labem /Aussig, wobei die Gruppe von Museumsdirektor Václav Houfek und Ausstellungskurator Petr Koura empfangen wurde. Bei seiner Führung stellte Koura insbesondere die sozialdemokratischen Sudetendeutschen und deren Präsenz in der Dauerausstellung heraus. Beispielsweise findet sich die Ernennungsurkunde Ludwig Czechs zum Minister mit der Unterschrift Masaryks in der Exposition. Am Ende ihrer Reise suchten die Parlamentarier noch die ausschließlich tschechisch verfasste Gedenktafel für den bis 1938 amtierenden Bürgermeister der Stadt Aussig, dem sudetendeutschen Sozialdemokraten Leopold Pölzl im Rathaus auf und gedachten anschließend an der Gedenktafel auf der Elbbrücke den sudetendeutschen Opfern, die bei den Gewaltexzessen am 31. Juli 1945 ermordet worden sind.

Gedenktafel für Leopold Pölzl / Aussiger Rathaus

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