Vertriebene in der DDR – ein Ausstellungsbericht
Ulrich Miksch berichtete zum Ende des Seminar-Samstag über die Eröffnung der Wanderausstellung der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen „Stillgeschwiegen! – Die Vertriebenen in der SBZ und DDR“ am 5. März im Konferenzsaal des DDR-Museums in Berlin. Die Eröffnungsveranstaltung zu der Ausstellung „Stillgeschwiegen!“ war auf großes Interesse gestoßen und viele Gäste und Multiplikatoren aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen waren anwesend. Zentrales Thema der Ausstellung ist das Schicksal der 4,3 Millionen deutschen Vertriebenen und Flüchtlinge, die nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gelandet und dann in der DDR, in den heutigen fünf Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie Ost-Berlin, ihr Leben verbracht haben. Auf die damalige Gesamteinwohnerzahl der SBZ/DDR gerechnet, waren das etwa 25 Prozent der Bevölkerung.
Exkursionsleiter Thomas Oellermann (li.) im Gespräch mit Jörg Hacker, Bund für Umwelt und Naturschutz Hof (Mitte) und Andreas Höpfner, Gebietsgruppenleiter BaWü (re.) – im Hintergrund das Informationszentrum Huschermühle und Walter Annuß
Das grüne Band – Zukunftsraum im Herzen Europas
Vortrag und Gespräch mit Jörg Hacker, Projektleiter des Bund Naturschutz (BN) für das Transnationale Projekt "ReCo" – Querverbindungen zur Seliger-Gemeinde
Vormittagsziel der Exkursion war das BN-Informationszentrum Huschermühle am Dreiländereck Bayern-Sachsen-Tschechische Republik. Umwelt- und Klimaschutz, ein Rahmenthema der Seliger-Gemeinde für die kommenden Jahre, muss unweigerlich im Grenzgebiet Deutschland-Tschechien zum Grüne Band Europa führen. In der bayerisch-tschechischen Pilotregion „Fichtelgebirge/Smrčiny“ arbeitet die BN-Kreisgruppe Hof ein großflächiges und grenzübergreifendes Konzept zur ökologischen Aufwertung und Renaturierung von kleineren Fließgewässern und Bächen im Rahmen des Projekts Grünes Band Europa aus. Neben der Sicherung der Bestände der Flussperlmuschel steht hier die Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer und deren Umfeld aus naturschutzfachlicher Sicht im Vordergrund. Neben den Informationen zum Grünen Band Europa erhielt die Exkursionsgruppe auch eine Führung durch die Perlmuschelzuchtanlage.
„Getreu dem Motto ´Grenzen trennen. Natur verbindet!´ arbeitet der BN an der Wiederherstellung von Ökosystemen entlang des Grünen Bandes Europa. Im EU-Projekt ´ReCo - Restore to Connect´ verstärken wir grenzüberschreitende ökologische Korridore“, so beschrieb Jörg Hacker sein Aufgabengebiet zu Beginn seiner Ausführungen. Nach und nach erschloss sich den Zuhörern, was er damit meinte.
Michal Bláha (3.v.li.) führte die Exkursionsgruppe der Seliger-Gemeinde durch die Perlmuschelzucht in der Huschermühle
Das grüne Band – Zukunftsraum im Herzen Europas
Praxisbeispiel: Perlmuschelzucht in der Huschermühle
Ein Teil der diesjährigen Exkursion anläßlich des Frühjahrsseminars 2024 führte die Seliger-Gemeinde ins Europäische Grüne Band und hier speziell ans Dreiländereck bei Regnitzlosau. In den Gewässern, die Böhmen, Bayern und Sachsen verbinden, haben sich die vom Aussterben bedrohten Flussperlmuscheln (Margaritifera margaritifera) gehalten – hier liegt derzeit eines der größten Vorkommen in Mitteleuropa. Auch im Naturpark Oberer Bayerischer Wald gibt es Flussperlmuscheln, u.a. im Grenzbach Biberbach.
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Filmszene: Untersuchung des Massakers 1947 durch eine Parlamentarierkommission
Postelberg 1945 – Film und Diskussion
Wie Tschechien heute seine Vergangenheit aufarbeitet
Der beim Frühjahrsseminar 2024 gezeigte Dokumentarfilm von Regisseur Jakub Wehrenberg, der schon lange Zeit mit der Česká televize/dem Tschechischen Fernsehen zusammenarbeitet, befasst sich mit dem Massaker von Postoloprty/Postelberg, dem größten Massenmord an der deutschen Zivilbevölkerung, der sich kurz nach Kriegsende auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik abspielte. Der Film wurde vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen in der Koproduktion mit Strike TV gedreht. Er erlebte am 8. November 2022 seine Premiere. Der Film beruht auf dem 2017 erschienenen Roman "Die Hussiten bei Postelberg" von Jan Vávra.
Unser Mitglied Jörg Nürnberger, MdB fordert Bystron (AfD) zum Rücktritt als Vorsitzender der Slowakisch-Tschechisch-Ungarischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag auf
Vor dem Hintergrund der aktuellen staatsanwaltlichen Vorermittlungen gegen den AfD-Abgeordneten Petr Bystron und dessen mutmaßliche Verwicklungen in russische Einflussnahmen fordert Jörg Nürnberger, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union sowie stellvertretender Vorsitzender der Slowakisch-Tschechisch-Ungarischen Parlamentariergruppe, den Rücktritt Bystrons als Vorsitzender der genannten parlamentarischen Gruppe.
Forum Bad Alexandersbad – die Seliger Gemeinde ging 2018 mit einem neuen Diskussionsformat an den Start
Das Alexandersbader Forum befasst sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen im deutsch-tschechischen Dialog.
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Da immer größeres Interesse deutscher und tschechischer Leserinnen und Leser für diese Publikationen erkennbar ist, erweitert die Seliger-Gemeinde ihr Portfolio um das Format „Lorem ipsum“, das die Lust auf deutsch-tschechische Literatur aufgreift und unterstützen will.
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