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Jahresseminar 2022

Veröffentlicht am 04.11.2022 in Allgemein

Die Teilnehmer des Seminars quittierten die interessanten und höchst informativen Beiträge mit entsprechendem Applaus (Foto: Christine Roth)

 

"Deutschland und Tschechien gemeinsam stark in schwierigen Zeiten"

Jahresseminar der Seliger-Gemeinde vom 28. bis 30. Oktober in Bad Alexandersbad - Die Teilnehmer erlebten viele interessante Programmpunkte bei wunderbarem Herbstwetter

Das Jahresseminar der Seliger-Gemeinde 2022, das mit gut 70 Personen sehrt gut besucht war, startet am Freitagabend mit dem Bericht von Helena Päßler zur Ukrainehilfe. Die Bundesvorsitzende bedankte sich bei den Mitgliedern, die es durch ihre großzügige Spende ermöglich hatten, dass dem Kinderkrankenhaus sowie dem Waisenhaus in Dnipro geholfen werden konnten. Neben Medikamenten für das Krankenhaus waren es vor allem Powerbanks für die Kinder im Waisenhaus, mit denen sie auch bei Stromausfall den Kontakt zu ihren Familien halten konnten. Auch bei diesem Seminar wurde der Krieg in der Ukraine in mehreren Programmpunkten thematisiert und eine Handsammlung zur Ukrainehilfe durchgeführt.

Im weiteren Verlauf des Abends lud der Journalist Ulrich Miksch zum Erzähl-Café ein. Hier berichtete Christine Roth, den Mitgliedern bekannt durch ihre Mitarbeit in der Redaktion der „Brücke“, über die "Erinnerungen an meinen Vater Willi Haschek". Moderator Ulrich Miksch sprach mit Christine Roth über eine Broschüre, die Christine Roth über das Leben ihrer Großeltern und Eltern zusammengestellt hat und hierin die Geschichte von der DASP zur Seliger-Gemeinde mit vielen persönlichen Erlebnissen, Geschichten, alten Bildern und historischen Dokumenten erzählt.

Am Samstag begann die Tagung mit der Bundesversammlung der Seliger-Gemeinde, zu der neben Bürgermeisterin und Mitglied Anita Berek auch Klaus Adelt, MdL, Matthias Dornhuber, stellv. Landesvorsitzender der BayernSPD, die beiden Wenzel-Jaksch-Preisträger und Referenten Libor Rouček und Albrecht Schläger sowie Wilmya Zimmermann, MdEP a.D. begrüßt werden konnten. Helena Päßler, Bundesvorsitzende der Seliger-Gemeinde, sprach zu "Deutschland und Tschechien gemeinsam stark in schwierigen Zeiten". Zu Beginn des Nachmittags referierte Albrecht Schläger zum politischen Wirken Ernst Pauls bevor Ulrich Miksch im Rahmen der Reihe „Lorem ipsum“ Josef Ullrich zu seinem Buch „Bei uns war alles anders“ interviewte. Josef Ullrich stellte seine Familiengeschichte, die er in einem kleinen Büchlein niedergeschrieben hat, vor. Ulrich Miksch moderiert die Erzählung über eine sozialdemokratische Familie in Aussig, die Vertreibung, die Ausnahmen für Antifaschisten und das Ankommen in der neuen Heimat.

Höhepunkt der Veranstaltung am Samstag war, wie seit vielen Jahren, das Alexandersbader Forum. Ein Diskussionsformat, das sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen im deutsch-tschechischen Dialog befasst. Zum Thema "Europas Weg nach Kiew – Deutsche und Tschechen in der Europäischen Union" luden Christa Naaß, MdL a.D. und Thomas Oellermann, beide Mitglied des Präsidiums der Seliger-Gemeinde, den Bundestagsabgeordnete Jörg Nürnberger und Libor Rouček, MdEP a.D. zur Diskussionsrunde ein.

Letzter Programmpunkt des Tages war die Filmvorführung "Das letzte Rennen (poslední závod)“. Der tschechische Film aus dem Jahre 2022 wurde erst zum zweiten Mal in Deutschland gezeigt. Thomas Oellermann hatte auch für dieses Seminar einen besonderen tschechischen Film (mit Untertiteln) ausgewählt, der über das 1913 im Riesengebirge stattfindende Skirennen, bei dem der damals erfolgreichste tschechische Skifahrer Bohumil Hanč ums Leben kam, erzählt. Hauptperson des Films ist Emmerich Rath, ein deutscher Teilnehmer, der vergeblich versuchte, seinen Freund Hanč zu retten.

In einem weiteren Höhepunkt des Seminars stellte am Sonntagmorgen die Seliger-Gemeinde die „Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland“ vor. Im Beisein des stellvertretenden Landrats Wolfgang Kreil präsentierten Elizaveta Shlosberg und Alexander Schumski aus Nürnberg ihre Initiative. Thomas Oellermann, Historiker und Präsidiumsmitglied der Seliger-Gemeinde, stellte den geschichtlichen Bezug her: „Die Deutsche Sozialdemokratische Arbeiterpartei in der 1. Tschechischen Republik (DSAP) kämpfte 1938 gegen die Nationalsozialisten für Frieden, Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Dafür wurden sie verhaftet, ins KZ gesteckt oder sogar ermordet. Vielen blieb nur die Emigration nach Schweden, Großbritannien oder Kanada. Auch im Exil waren sie politisch aktiv im Kampf gegen den Nationalsozialismus bishin zum persönlichen Einsatz in den allierten Armeen. Hier schlug ihnen Verwunderung, ja Unverständnis entgegen: Deutsche kämpfen gegen Deutsche?!  Sie mussten sich immer wieder erklären: „Wir sind die anderen Deutschen, die besseren, demokratischen Deutschen!“ - Heute so Elizaveta Shlosberg und Alexander Schumski, gehe es den Russen, die gegen Putin opponieren, nicht anders.

Zum Abschluss des Seminars berichtete Suhyun Bea in seinem Referat "Sudetendeutsche und Koreaner – gemeinsame Schicksale, über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Vertreibung in Korea nach dem Koreakrieg und der der Sudetendeutschen nach dem 2. Weltkrieg. Hierbei erörterte er viele Ansätze, die eine Zusammenarbeit und gemeinsame Aufarbeitung der Geschichten beider Volksgruppen nahelegen.

Alexanders- bader Forum

Forum Bad Alexandersbaddie Seliger Gemeinde ging 2018 mit einem neuen Diskussionsformat an den Start

Das Alexandersbader Forum befasst sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen im deutsch-tschechischen Dialog.

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Lorem ipsum

Da immer größeres Interesse deutscher und tschechischer Leserinnen und Leser für diese Publikationen erkennbar ist, erweitert die Seliger-Gemeinde ihr Portfolio um das Format „Lorem ipsum“, das die Lust auf deutsch-tschechische Literatur aufgreift und unterstützen will.

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