Die Seliger-Gemeinde ist die Organisation der sudetendeutschen Sozialdemokratie. Sie steht in der Nachfolge der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei und pflegt die Erinnerung an diejenigen Sudetendeutschen, die gegen Nationalismus und Nationalsozialismus und für Freiheit und Demokratie kämpften.
Heute steht die Seliger-Gemeinde für ein freies und einiges Europa. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen wirbt sie für den deutsch-tschechischen Dialog.
Sie haben Interesse an unserer Arbeit oder an der Geschichte der sudetendeutschen Sozialdemokratie? Die Geschichte ihrer Familie ist verbunden mit der Geschichte unserer Bewegung? Schreiben Sie uns – gerne kommen wir mit Ihnen ins Gespräch.
Kontakt:
Seliger-Gemeinde e.V. - Bundesgeschäftsstelle
Oberanger 38 - D-80331 München
Tel.: 089 / 59 79 30
E-Mail: info@seliger-gemeinde.de
Wir bedanken uns für die wertvolle Zusammenarbeit bei:
An der Gedenkstätte MOHYLA in Tachov/Tachau bekräftigte die Seliger-Gemeinde ihr Versprechen „Nie wieder“. Mit dabei Petr Vrána, Bürgermeister von Tachov (vordere Reihe 2.v.li.), die beiden Bundesvorsitzenden Christa Naaß (li) und Helena Päßler (3.v.li.), die beiden ehemaligen Bundesvorsitzenden Albrecht Schläger MdL a.D.(3. Reihe 2.v.li.) und Dr. Helmut Eikam 2. Reihe 3.v.re.), die beiden ehemaligen Europa Abgeordneten Libor Rouček (3. Reihe 4.v.re.) und Milan Horáček (3.v.re.), die ehemaligen Bundestagsabgeordneten Jörg Nürnberger (3. Reihe links) und Reinhold Strobl (2.Reihe re.) sowie die Teilnehmer des Frühjahrsseminar 2025 der Seliger-Gemeinde
Erinnern für die Gegenwart und für die Zukunft
Gedenkveranstaltung für die Opfer des Todesmarsches von 1945 in Tachov/Tachau
„Wir erinnern heute an die vielen Opfer des Nationalsozialismus. Wir erinnern in Bayern an die zahlreichen Opfer aus den Reihen der sudetendeutschen Sozialdemokratie. Wir erinnern aber auch in der Tschechischen Republik an die Opfer des Holocausts und der Todesmärsche“, so Christa Naaß am 26. April 2025 in ihrer Einführung am Mahnmal MOHYLA. Petr Vrána, Bürgermeister von Tachov, zeigte sich sehr erfreut über den Besuch aus Deutschland und die Gedenkveranstaltung in Tachov. Vrána verwies auf die Informationstafel am Fuß des Mahnmals, die die Vorkommnisse vor 80 Jahren dokumentiert und erklärte, wie wichtig es sei an die Gräuel des Krieges zu erinnern, gerade heute, wenn unweit in Europa wieder Kriegsverbrechen begangen würden. Der Bürgermeister verwies auch auf den neuen jüdischen Friedhof in Tachau, der nicht weit vom Stadtfriedhof entfernt liegt und in dem eine weitere Gedenkstätte zu finden ist für die Toten der mit der Eisenbahn nach Tachau transportierten Häftlinge aus dem KZ Buchenwald und die dort verbrannt wurden.
Karl Ligotky wurde am 10. März 1939 in Johannesthal, Kreis Jägerndorf, in Sudetenschlesien geboren. Aus einer ursozialdemokratischen Familie stammend, engagierte er sich bereits in der Kindheit noch in der alten Heimat bei den „Roten Falken“, der Kinder- und Jugendorganisation der DSAP.
Karls gleichnamiger Vater war Tischlermeister und verwahrte in einem Fehlboden auf dem Dachstuhl eines Gasthauses die beiden Traditionsfahnen der sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Organisationen aus Johannesthal und dem benachbarten Petersdorf vor den Henlein-Schergen und dann vor den Nationalsozialisten. Karls Vater war nicht nur Mitglied in der DSAP, sondern auch im Arbeiter-Radfahrer-Verein, im Arbeiter-Turnverein (ATuS) sowie in der (paramilitärischen) Republikanischen Wehr zum Schutz der Tschechoslowakischen Republik.
Im Oktober 1946 wurde die Familie Ligotky als erklärte Gegner des Nationalsozialismus im Rahmen der sog. „Antifa-Transporte“ aus ihrer angestammten Heimat in Sudetenschlesien zwangsausgesiedelt. Die Familie kam in Memmingen zunächst auf dem Schlachthof-Areal unter – und mit dieser Adresse in der Viehhofstraße 5 trat Karl Ligotky sen. praktisch sofort nach Ankunft in der neuen Heimat dem SPD-Ortsverein Memmingen bei, der im Dezember 1945 seine politische Arbeit wieder aufgenommen hatte.
Referent Ulrich Miksch (2.v.re.) mit Steffen Richter (3.v.re.), dem Vorsitzenden des AKUBIZ e.V., der die Ausstellung in den Vereinsräumen zeigt, mit einigen Gästen.
Böhmen liegt nicht am Meer – aber in Pirna!
Seliger-Gemeinde präsentiert sudetendeutsche Lebenswege
Am 28. April konnte die Ausstellung „Böhmen liegt nicht am Meer!“ eröffnet werden. Sie ist nun bis Ende Mai in der K² Kulturkiste in Pirna zu sehen. Über die Geschichte der Ausstellung sprach der Journalist und Präsidiumsmitglied der Seliger-Gemeinde Ulrich Miksch, der an der Erstellung mitwirkte.
.
.
.
Der 1. Mai 1890 in Königsberg an der Eger
Als im Jahr 1889 am Pariser Internationalen Kongress beschlossen wurde, den 1. Mai 1890 als Demonstration für den Achtstundentag und für bessere Arbeitsbedingungen festzusetzen, gab es in Westböhmen nur sehr schwache Gewerkschafts- und Arbeitsbildungs-Vereine. Der Aufruf fand daher nur geringen Widerhall und es wurde in allen Betrieben noch gearbeitet. In der Tischlerstadt Königsberg a. de. Eger wurde aber doch dieses Aufrufs gedacht, und zwar auf besondere Art.
NIE WIEDER – das Bekenntnis der Seliger-Gemeinde zu 80 Jahre Kriegsendes. Am Abgang zum „Tal des Todes“ wo die Gedenktafel der Seliger-Gemeinde für die Sudetendeutschen Sozialdemokraten 2009 angebracht wurde, gedachten die Teilnehmer des Frühjahrsseminar den Opfern. Vor fast genau 80 Jahren, am 23.04.1945 wurde das Konzentrationslager Flossenbürg und die Überlebenden von US-amerikanischen Truppen befreit.
Es ist an uns Zeichen zu setzen
Die Erinnerung lebendig halten, aufmerksam und wachsam sein, sind unsere Aufgaben
Während der Exkursion zum Frühjahrsseminar der Seliger-Gemeinde ging es nach dem Gedenken in Tachau/Tachov weiter nach Flossenbürg. „Hier und in den Außenlagern wurden weit über 30.000 Menschen in den Jahren 1938-1945 von Nazis ermordet. Es war eine planmäßige, fabrikmäßig organisierte Vernichtung von Menschen. Und dies geschah nicht hinter verschlossenen Türen – es geschah am helllichten Tage. Jeder konnte es wissen“, so die Bundesvorsitzende Helena Päßler zu Beginn ihrer Rede.
Forum Bad Alexandersbad – die Seliger Gemeinde ging 2018 mit einem neuen Diskussionsformat an den Start
Das Alexandersbader Forum befasst sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen im deutsch-tschechischen Dialog.
mehr dazu hier!
Da immer größeres Interesse deutscher und tschechischer Leserinnen und Leser für diese Publikationen erkennbar ist, erweitert die Seliger-Gemeinde ihr Portfolio um das Format „Lorem ipsum“, das die Lust auf deutsch-tschechische Literatur aufgreift und unterstützen will.
Mehr dazu hier!